Am letzten Pfadi-Stammtisch in der Wiesenmühle haben wir beschlossen, dass es mal wieder Zeit für einen Hike ist. Kurzerhand wurde das Osterwochenende als Termin festgelegt. Etwas später haben wir uns in einer Roverrunde überlegt wohin es gehen soll und wir haben uns auf den Thüringer Wald geeinigt.
Ein letztes Treffen fand am Gründonnerstag statt. Wir haben haben Kohtenblätter für unsere Wanderkohte zusammengesucht, noch letzte Einkäufe erledigt und uns abgesprochen, wer was mitnimmt, um unser Gepäck so weit wie möglich zu reduzieren.
Dann ging es los! Am Freitagmorgen haben wir uns in Fulda getroffen, das Gepäck ins Auto gepackt und sind mit diesem und zwei Motorrädern nach Wolfsburg-Unkeroda (nahe Eisenach) gefahren, um von dort aus zu starten. Unser erstes Ziel war die Drachenschlucht, welche uns von einem ehemaligen Stammesführer empfohlen wurde. Nachdem wir die engen mossbewachsenen Felsformationen mit dem flotten Gebirgsbächlein durchquert hatten, wurde uns auch der Grund für die Empfehlung klar. Es ist einfach ein wunderschöner Flecken Natur!
Von dort aus ging es dann zur Hohen Sonne hinauf , wo wir eine Pause einlegten. Danach wanderten wir ein Stück auf dem berühmten Rennsteig richtung Rüsden. Nach einigen Waldwegen am Bergkamm hinab gelangten wir schließlich zum Waldschwimmbad in Mosbach. Dort haben wir am Waldrand unser Lager aufgeschlagen. Dazu mussten erstmal die Zeltplanen geflickt werden. Manch einer konnte schon ganz gut nähen die anderen hatten Möglichkeit, es zu lernen.
Dann gab es auch schon bald Abendessen: Kartoffelbrei, Sauerkraut und Nürnberger Würstchen. Nachdem wir in netter Runde am Feuer den Mond beobachtet haben wurde es Zeit schlafen zu gehen. In der ersten Nacht haben wir alle gefroren und haben gehofft, dass die folgenden Nächte weniger kalt würden.
Am nächsten Morgen sind wir sehr früh aufgestanden, um früh aufbrechen zu können. Nachdem das Zelt abgebaut, und die Rucksäcke gepackt waren, sind wir zum nächsten Bach gelaufen um unser Geschirr zu spülen und uns zu waschen. Dann liefen wir durch Mosbach, um noch ein paar Nahrungsmittel einzukaufen und unsere Wasservorräte aufzufüllen. Dabei lernten wir eine sehr nette Familie kennen, welche uns gleich auch Kafee anbot und uns nebst einer Weg-Empfehlung auch ein paar Trauben mitgab.
Zwei Stunden und viele viele Höhenmeter später haben wir den Alexanderturm bei Ruhla erklommen und die wunderbare Aussicht über die Umgebung genossen. Nach einer Stärkung ging es wieder bergab in Richtung der Elters-Quelle, die wir auf der Karte entdeckt hatten. Unterwegs dahin kämpfte einer von uns mit Magenkrämpfen, welche sich aber bald besseeten. Trotzdem schlugen wir vorsichtshalber unser Lager noch vor der Quelle auf der Ottowaldwiese auf. Dort gab es durch eine Quelle und einen kleinen Teich auch genügend Wasser. Außerdem lockte eine schöne Waldhütte, deren Vorraum glücklicherweise offen und frei nutzbar war, zum Verweilen ein. Sogar ein kleines Klohäuschen fand sich neben der großen Waldlichtung. Durch die steile Hanglage der Wiese hatte man einen großartigen Panoramablick über den nördlichen Thüringer Wald und die Wartburg.
Wir beschlossen, den nächsten Tag auch noch dort zu verbringen. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten, haben wir gemeinsam gekocht. Es gab Nudeln mit Tomatensoße und in einem selbstgebauten Lagerfeuerofen gebackenes Brot. Nach dem Essen gab es einen Wechsel in unserer Runde: einer von uns musste leider wieder nach Hause, während ein anderer Rover dazustieß. Danach ließen wir den Abend diesmal mit Gitarrenmusik am Feuer ausklingen.
Wach geworden sind wir am nächsten Tag von den ersten Sonnenstrahlen, die unsere Lichtung erfüllten. Da wir den Tag dort verbringen wollten konnten wir gemütlich ausschlafen. Danach stand eine erneute Zeltreparatur an. Nachdem alles repariert war, erfrischte sich manch einer mit einem Bad in dem kleinen Teich. Schon bald kamen die ersten Wanderer vorbei, und auch wir beschlossen, doch noch unser eigentliches Ziel, die Elters-Quelle aufzusuchen.
Dafür verstauen wir unser Gepäck in der Schutzhütte und machten uns ohne schwere Rucksäcke auf in Richtung Quelle. Dort angekommen machten wir eine kleine Pause und liefen in einem großen Bogen wieder zur Ottowaldwiese zurück. Nachdem wir dort wieder unser Lager errichtet hatten, gab es auch schon Abendessen: Zuvor gesammelte und mit Knoblauch frittierte Maden, eine Mischung aus Linsen und Couscous und dazu etwas Jägersoße. Auch wurde wieder frisches Brot mit Lauchzwiebel im Lagerfeuer gebacken.
Am folgenden Morgen hieß es wieder: früh aufstehen, frühstücken, Zelt abbauen und den Lagerplatz ordentlich hinterlassen, um dann den Heimweg entlang des Rennsteigs anzutreten. Am Rastplatz Hohe Sonne aßen wir zu Mittag, und damit unser spät angereister Rover auch die Drachenschlucht sehen konnte, teilten wir uns auf: Die einen gingen weiter bis zum Auto, die anderen liefen durch die Schlucht, und wurden an deren Ende von den anderen mit dem Auto abgeholt. Wieder in zurück in Fulda haben wir unser Gepäck wieder aufgeteilt und uns dann auf den Heimweg gemacht.
Wir sind uns alle einig: Hike ist eine großartige Sache! Hoffentlich lässt der nächste nicht zu lange auf sich warten!