Endlich Pfingsten, endlich Pfingstlager!
Dieses Jahr stand ausnahmsweise mal nicht Pfingsten in Westernohe auf unserem Jahresplan, denn Anfang des Jahres war noch nicht absehbar, ob das überhaupt was werden würde. Und irgendwie war es mal wieder Zeit ‚Back to the roots‘ den Zeltplatz am Buchschirm in Hilders anzusteuern, wo wir schon häufig zu Gast sein durften. Das Zeltlagermotto war dieses mal „Die Siedler von Catan“, oder vielmehr „Die Siedler vom Buchschirm“. Rekordverdächtige 38 Teilnehmende und Betreuer durften dieses tolle Lager mitgestalten und -erleben!
Donnerstag
Der Vortrupp reist an
Nach diversen Leiterrunden und Vorplanungstreffen war am Donnerstag 2.6.2022 endlich der Packtermin gekommen. Unsere Pfadis nutzten ihre Gruppenstunde dazu, im Grunde jeden einzelnen Gegenstand aus unserem Lager hochzuholen und auf die Transportfahrzeuge zu verteilen. Denn bei den Anmeldezahlen sah es nach einem neuen Teilnehmerrekord aus. Aber dazu später mehr.
Nach der Gruppenstunde war es Zeit für den Vortrupp aus 4 Pfadis und 4 Leitern, die Reise nach Hilders anzutreten. Gegen 19:30 erreichte der Konvoy die wunderschön gelegene Waldlichtung am Buchschirmhang.
Zuerst mal hieß es dann abladen und Aufbauen der wichtigsten Infrastruktur. Eine behelfsmäßige Kochgelegenheit, eine Aufenthaltsjurte zum Übernachten, ein Mädelszelt. Bei so viel zu tun wurde es dann auch schon sehr bald unbemerkt dämmrig. Als die Dunkelheit die Arbeit dann beendete war es Zeit fürs Abendessen. Ein buntes Allerlei für die Vortrupp-Pioniere sammelte sich um die Lagerfeuerstelle, man sah Dosen, Brotstullen und das ein oder andere Hähnchen am Spieß.
Freitag
Aufbau und Anreise des Stammes
Nach dem Aufstehen ging die Arbeit des Vortrupps direkt weiter. Einkaufen fahren, beim Sägewerk Holz besorgen, weitere 2 Weißzelte, 4 Kohten und Sitzgelegenheiten aufbauen. Die Lagerküche vorbereiten, Holz machen, aufräumen…
Die Sonne brutzelte ordentlich während die Zeltstadt am Buchschirm entstand.
Dann plötzlich ein Anruf. Unsere Freunde vom Stamm St. Andreas Neuenberg waren in Not geraten. Wegen vieler Krankheitsfälle stand deren Pfingstlager unmittelbar vor einer Absage. Nur ein Leiter und 4 Teilnehmer waren übrig geblieben. Schnell einigten wir uns, dass der Stamm aus Fulda einfach zu uns kommt und gemeinsam mit uns das Pfingstlager verbringen darf. Im Endeffekt der beste Zufall, der uns allen passieren konnte!
Um 15:30 hieß es derweil in Hünfeld Treffpunkt und Abfahrt für alle anderen Teilnehmer. Nachdem alle Anmeldezettel vollständig, alle Beiträge eingesammelt und alle Coronatests abgehakt waren, gab es eine kurze Einführung ins Motto dieses Pfingstlager: Die Siedler.
Und dann ging es endlich los! Nach Hilders auf den Lagerplatz!
Nach der Begrüßung vor Ort stand eine gemeinsame Platzbegehung auf dem Plan. Und nachdem die Zelte dann aufgeteilt und bezogen wurden, stand auch schon das Abendessen an. Joshua unser Lagerkoch beglückte das Camp mit einer gigantischen Portion Chili sin Carne (sehr lecker!).
Nach dem Abendessen stießen 2 Fremde zur Gruppe, welche es sich bereits um das Lagerfeuer gemütlich gemacht hatte. Es waren ein Hirte und ein Bauer, die die neuen Siedler auf den Buchschirm willkommen hießen. Im kurzen Anspiel wurde das Programm des nächsten Tages angekündigt
Samstag
Siedler Geländespiel und Nachtwanderung
Nach der obligatorischen Morgenrunde stand das erste gemeinsame Frühstück an. An den Bänken sah man das ein oder andere wirklich müde Gesicht. Das mit dem „wir sind ruhig, wenn wir ins Zelt gehen und morgens verhalten wir uns leise, damit die anderen ausschlafen können“ hat eher weniger gut funktioniert. Naja.
Dann stand das große Geländespiel auf dem Plan. Wer das Brettspiel Siedler von Catan kennt, dem wird Einiges bekannt vorkommen. Aufgabe war es, über den gesamten Tag hinweg Siedlungen aufzubauen, Ressourcen zu verdienen, Handel zu treiben und am Ende Puzzleteile für das gemeinsame Spielziel zu erwirtschaften. In gemischten Kleingruppen ging also das Abenteuer los, auf dem Gelände rund um den Buchschirm die Verstecke von Hirte, Bauer, Holzfäller und Bergmann zu finden. An diesen Orten konnten dann Siedlungen erbaut werden, um dort nach und nach Ressourcen sammeln zu können. Während der Wartezeit gab es spannende Challenges und handwerkliche Aufgaben zu erledigen . Es wurden Dreschflegel gebaut, Korn gedroschen, Holzbalken auf ihre Bruchfestigkeit geprüft, Lehmziegeln hergestellt, Teamspiele beim Schäfer gespielt und sich Erze in Form von Edelstahlmuttern erspielt.
Von den neuen Ressourcen konnten dann weitere Siedlungen gekauft werden. Natürlich mit eigenem Siedlungsname und einem kleinen Siedlungsbanner, das erstmal gemalt werden wollte. Später konnten dann Siedlungen zu Städten ausgebaut werden und die ersten Puzzleteile für den finalen Gewinn erkauft werden. Mehr und mehr verstanden die Kleingruppen, dass nur Handel und geschicktes Zusammenspiel zum Spielerfolg führen.
Nach dem Mittagessen tauchten dann auch noch gemeine Diebe auf dem Spielfeld auf, lauerten auf die Gruppen und veranstalteten gezinkte Würfelspiele mit ihnen. Nicht wenige Gruppen wurden dabei beklaut und verloren einige ihrer Ressourcen. Doch die Siedler ließen sich nicht von ihrem Erfolgskurs abbringen!
Alles in allem kam das Geländespiel super an. Beim Basteln, Malen, Werken, Entdecken, Tauschen und strategisch Aufbauspiel wurde für jeden etwas geboten!
Am Ende war es geschafft, die Siedler vom Buchschirm setzten gemeinsam das große Puzzle zusammen und wurden mit leckerem Eis belohnt!
Dann war auch schon wieder Zeit für das Abendessen. Diesmal stand Brotsuppe mit frischen Frühlingszwiebeln und Backerbsen auf dem Speiseplan.
Als es dann dunkel wurde, versammelten sich wieder alle um das gemütliche Lagerfeuer. Doch das Programm war damit noch nicht vorbei!
Gegen 22 Uhr ging es dann noch einmal los zu einer Nachtwanderung im angrenzenden Wald. Hier konnte man, wenn man sich traute, alleine oder zu zweit ein Stück durch die Finsternis laufen und dabei versteckte Reflektoren mit der Taschenlampe suchen. Irgendwie wurden am Ende mehr Reflektoren gezählt, als tatsächlich versteckt waren. Ob da einige Tieraugen aus der Dunkelheit leuchteten?
Sonntag
Wanderung, Workshops und Versprechensfeier
Sonntagmorgen klappte das mit dem Ausschlafen dann doch erheblich besser. Die Erschöpfung vom langen Vortag?
Nach dem Frühstück stand die Wanderung auf den Aussichtsturm am Buchschirm an. Diesmal war es sehr windig und es nieselte etwas. Auf dem Buchschirm Turm angekommen wehte ein kräftiger Wind, die Aussicht über die Rhön und hinüber zur Wasserkuppe war großartig.
Zu Mittag gab es dann Gemüse, Baguette, Käse und Edelsalami mit Aussicht vom Buchschirmturm. Auch der Nachtisch in Form von Wassermelone, Bake Rolls und Müsliriegel war schnell vernichtet.
Der Nachmittag gestaltete sich dann entspannt am Zeltplatz. Wer mochte, konnte auf der Wiese spielen, beim Lederworkshop kleine Beutel basteln oder einfach mal am Feuer ausspannen.
Nach dem Abendessen – es gab einen formidablen Kartoffelsalat – stand dann eine gemeinsame Singerunde am Lagerfeuer an. Endlich kamen unsere Pfadiralals mal wieder in einer richtig großen Runde zum Einsatz!
Als krönenden Abschluss des letzten Abends folge dann noch eine Versprechensfeier. Dazu ging es mit Fackeln schweigend ein Stück durch den Wald, bis zu einem Ting-Platz, an dem schon ein kleines Feuer brannte.
Nach einem kleinen musikalischen Anspiel wurde ein orangenes Halstuch verliehen. Im Anschluss legte Marvin vor der Gruppe sein Leiterversprechen ab. Er erhielt endlich seine wohlverdiente Leiter-Ernennung mit grauem Halstuch, Versprechenslilie und einem kleinen Geschenk für außerordentliches Engagement. Beschlossen wurde die feierliche Zeremonie mit 3 Erinnerungen und 3 Wünschen an die Zukunft, die von Pfadis und Jupfis vorgetragen wurden. Nach dem Abschlusslied ging es dann wieder zurück zum Lagerplatz, wo das große Lagerfeuer wartete.
Die einen waren direkt so müde, dass sie ohne Umweg in ihren Zelten verschwanden. Andere saßen noch bis tief in die Nacht bei Chai und Gitarrenliedern am Lagerfeuer.
Montag
Wanderung, Abbau und Abreise
Da war der letzte Lagertag auch schon gekommen. Nach einer thematisch passenden Morgenrunde und dem Frühstück stand Packen, Abbauen und Aufräumen auf dem Programm. Jeder packte mit an und so war die Zeltsiedlung nach wenigen Stunden abgebaut und wieder in Alukisten verschwunden. Zum Glück trocken, denn kurz nachdem wir fertig waren, beglückte die Rhön uns noch einmal mit einem kräftigen Regenschauer.
Nach einem kleinen Spaziergang zur nahegelegenen Kapelle am Battenstein, wo man einen tollen Blick über die angrenzenden Berge und über Hilders hatte, war das Programm dann auch beendet. Als Abschlussmittagessen gab es Pizza für alle.
Bei der Reflexionsrunde ergab sich eine sehr gute Rückmeldung zum Programm und zum Geländespiel. Die Küche wurde wieder mal lobend herausgestellt und auch der Platz erhielt außer seiner starken Hanglage gute Bewertungen von den Teilnehmenden.
Nach der Reflexion hieß es dann Abschlusskreis und ‚Nehmt Abschied Brüder‘. Dann wurden die Autos bepackt, die Hütte saubergemacht und schon bald tauchten die ersten Eltern zum Abholen auf dem Zeltplatz auf.
Damit ging unser schönes Pfingstlager 2022 zu Ende. Wir sind sehr glücklich über den guten Verlauf und dass wir endlich wieder zu Pfingsten Zelten konnten!
JS