Das Abenteuer begann am 7. Oktober, als unsere Jungpfadfinder, Pfadis und Rover der folgende Briefe aus Hogwarts erreichte:
Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie auf der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei angenommen wurden. Das Semester beginnt am 14. Oktober…
Und so trafen wir uns also am Donnerstag, den 14. Oktober 2021 mit gepackten Taschen und Zauberumhängen am Gleis 9 ¾ vor dem Pfarrzentrum St. Jakobus Hünfeld. Nach dem Check-In ging es dann mit dem Eltern-Hogwarts-Express gemeinsam auf Hessens höchsten Berg – zum Erlebnis- und Naturzeltplatz ErNa auf die Wasserkuppe. Dort erwartete uns in dichten Nebel gehüllt die Silhouette von Hogwarts.
Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellungsrunde bauten wir gemeinsam die restlichen Zelte auf. Insgesamt bestand unsere Hogwarts Zeltstadt aus 4 Schlafgemach-Kohten, 2 Weißzelten sowie aus unserer neuen alten Giga-Jurte als Aufenthaltszelt. Dazu standen uns auf dem Zeltplatzgelände ein kleines Backhaus und ein gemauertes Kellergewölbe zur Verfügung. Im Mittelpunkt stand aber die große Halle, ein Aufenthaltsgebäude mit rustikal eingerichtetem Aufenthaltsraum, einer großzügigen Küche sowie Sanitäranlagen.
Nach erfolgreichem Aufbau der Zelte und Dekoration der großen Halle, trat Professor Dumbledore (Thorsten) mit der Eröffnungsrede vor die anwesenden Zauberei-Schüler. Er hieß alle herzlich willkommen und erklärte alles Wichtige, was es auf dem Platz zu beachten gibt: Den verbotenen Wald, den verbotenen Gang im Ost-Flügel und die Höhle des Trolls, in der die Lebensmittel gelagert wurden.
Dann folgte das erste große Highlight des Schuljahrs – die Aufteilung der Schüler auf die 4 Häuser von Hogwarts. Und zwar durch niemand geringeren als den sprechenden Hut (Max). Ein spannender Moment für jeden Schüler, der zum ersten Mal auf der Zaubererschule ist.
Im Anschluss an diese feierliche Zeremonie war es Zeit für das große Eröffnungsbankett, zu dem reichlich selbstgemachte Pizza aus dem Backhaus gereicht wurde.
Am nächsten Morgen hatte sich der eisige Nebel etwas gelichtet, man konnte den ein oder anderen Sonnenstrahl sehen. Im Anschluss an das Frühstück stand das erste Lehrfach auf dem Stundenplan: Duellieren. Hierzu konnten die Zauberschüler ihr Geschick mit 1-gegen-1 Duell gegeneinander testen und ausbauen.
Außerdem standen Renn- und Ballspiele auf dem Plan, um sich gegen die Kälte zu wehren und um auf die schwierigen Missionen vorbereitet zu werden, die sich den jungen Zauberern noch stellen sollten. Die erfolgreichsten Teams wurden mit Extrapunkten für ihr Hauspunkte-Konto belohnt. Jedes Haus war sehr darauf erpicht, am Ende den berühmten Hauspokal für sich beanspruchen zu können.
Nicht fehlen durfte natürlich auch ein Wikinger-Schach Turnier, bei dem sich die Häuser trotz Regen und Kälte ein paar spannende Partien lieferten!
Nach dem Mittagessen stand das nächste Fach auf dem Plan: Zauberstäbe schnitzen. Klar, ohne Zauberstab ist man ja aufgeschmissen. Und als jeder seinen individuellen Zauberstand in der Hand hielt, hieß es natürlich Zaubersprüche üben! Denn Todesser, Dementoren und Werwölfe haben unterschiedliche Eigenschaften, jeder muss mit dem richtigen Spruch und der entsprechenden Bewegung des Zauberstabs bekämpft werden. Weißt du noch, welche Form dein Patronus-Zauber annimmt?
Nach der Zauberstabeinheit stand das Fach Zaubertränke auf dem Plan. Alle Häuser brauten gemeinsam mit ihren Hauslehrern ihr erstes Butterbier. Ein perfektes Getränk für kalte Herbsttage! Doch aufgepasst – mit heißem karamellisierendem Zucker ist nicht zu spaßen! Für exzellente Braukünste gab es natürlich wieder Hauspunkte zu gewinnen!
Doch was war das? Hagrid (Marvin) kam leichenblass und völlig außer Atem aus dem verbotenen Wald gerannt und rief: „Sie haben den Hauspokal gestohlen! Er ist weg!“ Und so warfen sich alle ihre Zauberumhänge um, packten ihre Zauberstäbe ein und gemeinsam mit den Hauslehrern ging es mit Fackeln ausgerüstet in den verbotenen Wald. Es dauerte nicht lange, da waren wir von Dementoren und Todessern umringt, Werwölfe heulten in der Ferne. Mit Schock- und Patronuszaubern gelang es den Zauberei Schülern, sich gegen die dunklen Gestalten zu wehren und sie zu verbannen. Und nach einer Weile Suche im stockfinsteren Wald konnte der Hauspokal wiedergefunden werden! Was ein Glück!
Zum Abendessen gab es klassische Harry Potter Kürbissuppe (Danke Christiane für den Kürbis!) mit selbstgebackenem Brot aus dem Backhaus.
Zum Tagesabschluss zogen wir uns in unsere Gigajurte zurück und spielten im Licht des prasselnden Lagerfeuers eine Harry Potter Variante von Werwölfe im Düsterwald.
Nach einer fast sternklaren Nacht waren alle unsere Zelte mit glitzerndem gefrorenen Morgentau bedeckt. Die Herbstsonne begrüßte uns zur Morgenrunde. Unsere Hauselfen in der Küche (Marlene und Johannes, ihr wart der Hammer ♥️) bereiteten uns an diesem Morgen ein echtes English Breakfast mit Beans, Bacon, Würstchen und Ei. Was ein Festessen!
Auch Hogwarts Schüler müssen mal raus, und so machten wir uns am Samstag zu einer Wanderung zum nahegelegenen Pferdskopf auf. Ein Gruppenfoto am Fliegerdenkmal durfte natürlich nicht fehlen. Auf dem Rückweg statteten wir Hogsmeade (Märchenwiese) einen Besuch ab, wo ein paar Runden Sommerrodelbahn gefahren wurde. Wer wollte, konnte sich Waffeln, Bratwürstchen und Crepes kaufen.
Nach der Rückkehr ins Camp und einer kleinen Verschnaufpause ging es direkt mit dem nächsten Highlight weiter. Das Quidditch Turnier der Häuser stand an. Zwischen vielen fliegenden Besen und Bällen gab es so einige Überraschungen und Punktegewinne für die Häuserkonten. Nachdem sich alle ordentlich ausgepowert hatten, kamen die Häuser wieder zusammen, um ihre Häuser-Wimpel zu gestalten.
Den Abschluss des Tagesprogramms bildete eine School-Spirit Einheit, mit zwei Teambuilding Spielen. Hier galt es nochmal athletisch durch Reifen zu klettern und ein großes menschliches Zaubererknäuel zu entwirren. Unsere Hauselfen zauberten derweil Nudeln mit einer leckeren Tomatensoße in der Küche.
Das Abendprogramm war dann wieder ein gemeinsames Lagerfeuer in der Jurte. Hier durften wir unsere neues Pfadfindermitglied Gwendolin feierlich ihr grünes Halstuch verleihen und sie nochmal offiziell in der Pfadfinderstufe unseres Stammes willkommen heißen! Herzlichen Glückwunsch! Mit der Abendrunde schauten wir nochmal gemeinsam auf den spannenden Tag zurück und gingen dann nahtlos zu einer weiteren Runde Harry Potter Werwolf über. Wann genau die letzten Gitarren in dieser Nacht verstummten und ins Bett gingen, weiß niemand mehr so genau…
Mit dem Sonntagmorgen brach dann auch schon der letzte Tag unseres Herbstlagers an. Nach einer lustigen kurzen Schreispiel-Morgenrunde gab es Porridge zum Frühstück. Im Anschluss wurde der Hauspokal verliehen. Die Schüler der 4 Hogwarts Häuser hatten über die vergangenen Lagertage einige Hundert Punkte gesammelt, durch Erfolge bei den Unterrichtseinheiten, Hilfsbereitschaft beim Spülen und besonderen Leistungen im Lageralltag. Am Ende gewann Slytherin mit dem höchsten Punktestand den goldenen Hauspokal – großartig!
Zu rasch war es auch schon wieder Zeit, die Zelte abzubauen, schlammige Bodenplanen zusammenzulegen, Stangen und Heringe in die Autos zu verladen und den Lagerplatz wieder in seinen Ursprungszustand zurückzuversetzen. Dabei zeigten nochmal alle Stammesmitglieder wie großartiges Teamwork aussehen kann! Nach dem Abschluss der Aufräumarbeiten schauten wir uns noch einmal in der Reflexionsrunde in die Augen und verteilten kleine bunte Papierherzchen auf ein Gut- und ein Schlecht-Gläschen. Besonders das liebevoll und abwechslungsreich gestaltete Programm, die ausgezeichnete Küche und die tolle Gemeinschaft und Zusammenarbeit aller Teilnehmenden erhielten viele bunte Herzchen. Das Schlecht-Glas bliebt so ziemlich leer.
Dann trennten uns nur noch 4 Strophen „Nehmt Abschied Brüder“ im Abschlusskreis vom endgültigen Ende des Lagers und der Heimfahrt.
Man kann festhalten, dass dies wohl das größte und programmtechnisch aufwändigste Lager unseres Stammes seit vielen Jahren gewesen ist! Mit fast 30 Teilnehmern haben wir hier auf jeden Fall Stammesgeschichte geschrieben, was uns natürlich sehr freut und stolz macht!
Mitte Oktober auf der Wasserkuppe zelten zu wollen, ist natürlich eine Ansage… Man kann sagen, dass wir das großartigste Harry Potter Wetter hatten, das man sich wünschen konnte. Von dichtestem Nebel, Regen, Nachtfrost, mal harschem Wind und düsteren Wolken, dann wieder Herbstsonnenstrahlen war wirklich alles dabei! Gemeckert hat niemand, die Stimmung war durchgehend großartig!
Wir bedanken uns sehr herzlich bei den Betreibern des wunderschönen kleinen Zeltplatzes auf der Wasserkuppe! Wir waren wirklich überrascht, wie gut ausgestattet und schön der Platz mit seiner rustikalen Hütte war! Danke sagen wir auch unseren beiden Hauselfen und unserem Lagerkoch Joshua für viele Stunden Küchenvorbereitung, Einkaufen, Schnibbeln, Kochen, Aufräumen und wieder Schnibbeln!
Und natürlich danke an unser Programmteam, welches keine Kosten und Mühen gescheut hat, um Groß und Klein eine tolle Lagergeschichte zu erzählen und zu keinem Zeitpunkt Langeweile oder Lagerblues aufkommen zu lassen.
Ohne die Holzspenden des Brennholzwerks Mackenzell und der Holzbau Zentgraf GmbH & Co. KG in Liebhards wäre uns wahrscheinlich ziemlich kalt geworden. Auch hier vielen Dank für die großzügige Unterstützung unseres Lagers!
JS