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Kanulangue 2021

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Da dieses Jahr die Segellangue ausfallen musste wurde als Alternative die Kanulangue ins Leben gerufen.
Sebastian und Marvin haben sich angemeldet und sind, obwohl im Vorfeld noch einige Fragen offen waren, mit großer Vorfreude aufgebrochen nach Koblenz um eine Woche lang auf der Mosel zu paddeln.

Mit dem Auto ging es am Samstag zum Seepfadfinderheim in Güls. Hier trafen wir uns mit allen anderen Teilnehmern und den Teamern.
Leider waren es nur zwei Französinnen und insgesamt 10 Deutsche die von den vier Teamern (auch gemischt Deutsch/Französisch) durch die Woche begleitet wurden.
Die ersten Ankommenden haben sich direkt um die Essensplanung für den ersten Tag und den Einkauf gekümmert.
Nach dem gemeinsamen Abendessen am Lagerfeuer gab es die ersten Einheiten Sprachanimation: Kennenlernen, Tagesabläufe klären und die Aufteilung in zwei deutsch-französische Gruppen, die die Woche über im Wechsel Aufgaben wie Essensplanung, Kochen, Abspülen und Morgen- und Abendrunde übernehmen.

Nach der Nacht im Pfadfinderhaus gab es Frühstück und wir räumten gemeinsam das Haus auf, um zum Bahnhof aufzubrechen. Wir fuhren 1,25 Stunden Flussaufwärts und dann mit dem Bus zum Abholen der Kanus.
Alles Gepäck sollte in den Kanus transportiert werden, da es kein Begleitfahrzeug gab.
Nachdem das Gepäck ein letztes Mal verpackt wurde, und wir alle ein Paddel und eine Schwimmweste hatten haben wir nach und nach die Kanus gepackt und zu Wasser gelassen.
Wir saßen zu dritt in einem 4er Kanu mit all unserem Gepäck.
Am Ersten Tag war das Wetter schön sonnig, vielleicht ein bisschen zu warm, viel trinken und Sonnencreme war angesagt.
Wir starteten am Flusskilometer 130 und sollten nach 19 km unseren ersten Zeltplatz erreichen.
Ein paar von uns lernten während der ersten Etappe noch das Kanu zu steuern, manch andere lernte seine ersten Worte Französisch.
Während wir am Mittag auf das frei Werden der Schleuse warteten gab es Brotzeit. Da die kleinen Sportbootschleusen bis auf eine immer zu waren fuhren wir in das große Schleusenbecken. Es ist ein starkes Erlebnis in solch riesigen Becken 5-7 Meter abzusinken, um unten wieder durch das große Tor rauszufahren.
Nach ein paar weiteren Kilometern gab es eine kleine Badepause zur Erfrischung.
Nach der Ankunft am Zeltplatz stand der Aufbau der Zelte an. Danach wurden Nudeln mit Pesto gekocht und gemeinsam gegessen. Nach dem Abspülen gab es dann eine weitere Einheit Sprachanimation und danach eine nette Abendrunde.

Für die Gruppe gab es ein paar wichtige Regeln: Einfache Sätze und die sofortige Übersetzung dieser. So konnten wir immer alles verstehen und Stück für Stück unsere Zielsprache kennenlernen.

Am Montag gab es die längste Etappe: 25km. Um das zu schaffen wurden zügig die Zelte abgebaut, gefrühstückt und das Gepäck verstaut. Während der Fahrt wurden wir ab und zu vom Regen überrascht, sind aber einigermaßen trocken geblieben. Während einer längeren Mittagspause haben wir Reis mit Kokosmilch und Gemüse gekocht.
Nachdem diese lange Etappe endlich bezwungen war freuten wir uns alle über eine schön warme Dusche am Campingplatz. Da es an diesem Campingplatz eine kostenlos nutzbare Küchenzeile gab, wurde das Abendessen zum Festmahl: Spätzle mit Sahne-Pilzsoße. Nach der letzten Einheit gab es ein Wein und Snacks zu elft im Dreipersonenzelt.
Wir gönnten uns den Luxus, im Trockner nasse Klamotten und Handtücher zu trocknen um wieder mit trockenen Sachen weiterzupaddeln.

Am Dienstagmorgen wurde neben dem Frühstück auch schon das Mittagessen vorbereitet. Es sollte Couscous Salat mit Gemüse geben.
Da wir nur 14 km vor uns hatten beschlossen wir, um Zeit zu sparen, das Mittagessen erst am Campingplatz zu essen. Dafür gab es beim Warten an der Schleuse Snacks für alle.
Nach dem Mittagessen gab es eine weitere Portion Sprachanimation und dann war auch schon wieder Zeit fürs Abendessen kochen, diesmal Chilli sin Carne. Zum Chilli gab es dann den Rest vom Couscous und Brot.
Nach dem Spülen war unsere Aufgabe, in mononationalen Gruppen die Kulturellen Besonderheiten der eigenen und der jeweils anderen Nation zu sammeln, und diese dann gemeinsam zu vergleichen.
Zur Abendrunde gab es einen Massagekreis und jedem wurde auf dem Rücken eine virtuelle Pizza gebacken.
Zum Abschluss gab es dann die allseits beliebte Weinrunde.

Zum Frühstück gab es am Mittwoch Joghurt und Müsli und zur Morgenrunde das Schüttelspiel.
Ein weiterer Teil des Morgens war ein Corona-Test für jeden, damit auch alles seine Ordnung hat…
Gründlich wach geschüttelt begann dann die Asterix und Obelix Olympiade.
Es wurden zwei Teams gebildet: Team Pesto und Team Kannix.
Diese Teams sammelten in Punkte im Hinkelsteinweitwurf und Staffellauf.
Dann ging es los auf eine Wanderung durch die Weinhänge. Zwischen den Weinreben hindurch, an steilen Abhängen vorbei und über Leitern kletterten wir etwa 6 km am Berg entlang.
Währenddessen gab es die Aufgabe, etwas Inhalt für ein Deutsch-Französisches Lager zu planen und ein Landschaftsbild mit Naturmaterialien zu gestalten. Unterwegs gab es zuvor vorbereitet Wraps mit Gemüse.
Nach der Wanderung gab es für jede Gruppe nochmal 20 Miniaufgaben zum Thema.
Danach folgte wie so oft Abendessen, Abspülen, Abendsprachanimation, Abendrunde und Am Feuer sitzen und Wein trinken.
Wie aus heiterem Himmel tauchte plötzlich eine Gitarre auf! Sie stand wahrscheinlich jahrelang in der Bar am Campingplatz. Nachdem sie gestimmt wurde entstand am Feuer eine deutsch-französiche Singerunde die bis spät in den Abend den Platz beschallte.

Donnerstagmorgen musste für die nächsten Tage eingekauft werden, da wir am nächsten Platz keine Einkaufsmöglichkeit hatten. Ein kleines Team machte sich auf, um den lokalen Dorfladen leer zukaufen. Glücklicherweise konnten wir etwas Kuchen besorgen um zum Frühstück einen Geburtstag zu feiern.
Nach der Morgenrunde brachen wir zu einer entspannten Etappe von 10 km auf. Mittags gabs dann mal wieder Brotzeit, und zum Nachtisch ließen wir uns vom Eiswagen um die Ecke verwöhnen.
Nach einer kleinen Mittagspause gab es endlich ein bisschen mehr Zeit für eine weitere Einheit Sprachanimation. Diesmal haben wir die Kulturellen Unterschiede und Besonderheiten tiefgehender bearbeitet und festgestellt, das manche die zwar äußerlich sichtbar sind eine viel tiefgehendere Bedeutung haben können.
Da der Eintopf, den es zum Abendessen gab nicht alle satt machte, haben wir kurzerhand bei der Imbissbude nebenan 10 Portionen Pommes, 5 Bratwürstchen und 5 Currywürste bestellt. Zum krönenden Abschluss des Festmahls hat der nette Eismann uns zu dem Geburtstag 23 Kugeln Eis spendiert.
Zur Abendrunde spielten wir dann eine Runde Gartic Phone mit Zettel und Stift, was übrigens auch prima funktioniert. Danach verabschiedeten wir uns in den offenen Abend mit einem schönen französischen Abschlusskreis mit Gesang und Pfadfindergruß.

Am Freitag gab es die kürzeste Strecke. Trotzdem gab es auf den 2 km eine Schleuse. Ausnahmsweise war hier die Sportbootsschleuse in Betrieb, sodass wir auch das mal ausprobieren konnten.
Nach dem Aufbauen der Zelte gab es Wasserspiele in der Mosel: Einen Tauch-/Sprungwettbewerb vom Kanu und ein Synchronschwimmwettbewerb.
Danach gabs eine Einheit zum DFJW / OFAJ die alle deutsch-französischen Austauschaktionen finanziell unterstützen und auch dazu beigetragen haben, dass der Teilnehmerbeitrag für die Woche bei nur 150€ lag.
Dann haben wir den Großeinkauf für den letzten Abend mit der Abgabe der Kanus kombiniert. Dazu ist ein Teil der Gruppe ohne Gepäck entspannt weitere 2 km zum nächsten Ort gefahren um dort die Kanus abzugeben, einzukaufen und dann zurückzulaufen..
Nach der Reflexionsrunde gab es das große Festessen: Als Vorspeise einen Tomate-Mozzarella Salat, als Hauptspeise Nudeln mit Sahne, Pilzen und Lachs und zum Nachtisch Tiramisu.
Da wir alle so gerne abends Wein tranken, hatten die Teamer für jeden ein Weinglas besorgt, allerdings hatten wir zur gleichen Zeit beschlossen an diesem Abend Bier zu besorgen. Daher gab es zur Abendrunde Bier im Weinglas.
Wir spielten eine Runde Werwolf und schlossen die Abendrunde mit 3 Memorys, 3 Wishes ab.

Am Samstag, unserem letzten gemeinsamen Tag gab es nach dem Frühstück die Resteversteigerung und danach den gemeinsamen Abschlusskreis. Wir konnten es alle nicht ganz fassen dass diese wahnsinnig schöne Woche schon vorbei sein soll. Für viele hätte es noch eine weitere Woche so weiter gehen können.
Trotzdem stand die Heimreise mit Bus, Bahn und Auto an und deshalb brachen wir mit allem Gepäck wieder auf zur Bushaltestelle.
Während der Zugfahrt nach Koblenz kamen schon die ersten Ideen für ein Nachlager in Frankreich, mal sehen wann wir uns nochmal treffen…

Die ganze Tour war ein umwerfendes Erlebnis. Man ist nicht nur einfach ne Woche Kanu gefahren, sondern hat sowohl Deutsche als auch Franzosen kennengelernt. Es ist eine sehr gut befreundete Gruppe entstanden, die sich so schnell nicht vergessen wird!

Es war schön mal wieder ein Teilnehmer auf einer Aktion zu sein und ich kann es jedem empfehlen sich auf solche spannenden Austausch Abenteuer zu begeben. Man lernt schließlich nicht nur die andere Sprache kennen…