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Bushcraft-Hike

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Vom 18. Bis zum 20.10.2019 war der Bushcraft-Hike unseres Stammes und dem Stamm Neuenberg geplant. Der Sinn des Lagers war einmal die Dinge tun zu können, die während einer Wanderung nicht möglich waren. Es war also eine Materialschlacht geplant.

Im Vorhinein sprachen wir mit einem Förster, der uns ein schönes, relativ ebenes Stück Wald im Marbacher Forst an einem kleinen Bachlauf anbieten konnte, in dem wir uns ausleben durften.

Am Donnerstag vor dem Beginn des eigentlichen Lagers reiste im strömenden Regen unser erster Vor-Reiter an. Mit einem Tarp und einem kleinen Lagerfeuer hielt er sich die erste Nacht trocken.

Am Freitag reiste morgens der zweite Teilnehmer des Lagers an. Es wurde sich um eine mit Steinen umrandete Feuerstelle mit ausreichend Glut gekümmert, die auch den angekündigten Regen überstehen sollte, sowie 2 weiteren Tarps. Eines davon diente als Materiallager und das andere wurde an das Tarp vom Vortag angebaut, um einen trockenen Schlafplatz zu gewährleisten.

Und wie es zu erwarten war, es regnete, eher gesagt es schüttete. Zweimal um genau zu sein. Die plötzlichen Platzregen verleiteten dazu im Schutz des Tarps zu stehen, aber eben solche musste gesichert und gegen Wassersäcke geschützt werden.

Als das Wetter es zuließ konnte mit der geplanten Arbeit begonnen werden. Es wurde Feuerholz gehackt und getrocknet, ein Erdofen gebaut und ein Shelter aus Holz angefangen zu bauen. Letzteres wurde aufgrund eines zu schlechten Arbeit-Belohnungs-Verhältnisses verworfen. 30 Minuten Baustämme schleppen, um eine Liegefläche für eine Person zu erhalten wirkte bei 9 Teilnehmern, die im Wald schlafen wollten, sehr unattraktiv.

Nach einem recht schnellen Mittag aus Bratkartoffeln mit angebratenen Zwiebeln und Äpfeln reiste der nächste Teilnehmer des Lagers an. Der Tag wurde mit Erkunden der Umgebung und kleineren Projekten gefüllt.

Abends reisten insgesamt noch 2 weitere kleine Gruppen an, sodass wir zu dem Zeitpunkt 9 Personen waren. Während die Neuankömmlinge ihre Kohte aufbauten, begannen wir die für den Abend geplanten Hähnchen über dem Feuer zuzubereiten.

Die Nacht war relativ trocken, für die nassen Erlebnisse, die wir am Tag hatten.

Am Samstag ging es nun mit den Projekten der einzelnen Teilnehmer los.

Eine Gruppe kümmerte sich um große Steine und ein Feuer, dass den ganzen Tag brannte. Durch diese lange Vorbereitung konnte abends in der Kothe sauniert werden. Mit einem Zitronenaufguss wurden den Teilnehmern ordentlich eingeheizt. Anschließend kühlten wir uns im Bach ab und erlebten mit der Resthitze einen zweiten Saunagang.

Ein weiterer Teilnehmer kam auf die glorreiche Idee im Wald zu schmieden. Ausgerüstet mit Steinkohle, einem Blasebalg, einem Eisenstab als Rohling und einem selbstgebauten Miniamboss versuchte er sein Glück. Das entstandene Objekt wurde später noch etwas geschliffen sowie aufpoliert und ergab letztendlich ein richtiges Messer.

Ein weiterer Versuch einen Erdofen zu bauen wurde leider aufgegeben.

Es wurde auch versucht ein Karussell um einen Baum zu bauen. An diesem Lager funktionierte es noch nicht ganz, das Grundprinzip wurde jedoch erfasst und wird uns in Zukunft vielleicht einige interessant Karussellfahrten bescheren.

Zwischendurch bekamen wir noch Besuch von einem Stammesmitglied, das verhindert war und Besuch von einer Bekannten einiger Teilnehmer.

Abends bekamen wir Besuch von dem Förster (David) und seinem Hund (Chris). Im Vorhinein bot er uns an ein erlegtes Reh mitzubringen und uns etwas dazu zu erzählen.  

Nachdem er uns die Umstände erläuterte, warum das Reh geschossen wurde; weil die Rehe in den Wäldern überhandnehmen und die jungen Buchen fressen und es so kaum möglich ist, dass eine neue Generation von Eichen heranwächst. Anschließend begann er das bereits ausgenommene Tier zu häuten und zu zerlegen. Sein vorbildlicher Hund Chris wusste schon beim Zerlegen, welche Stücke für ihn bestimmt waren und von welchen Stücken er die Pfoten lassen sollte. Aus den kleineren Stücken wurde ein Eintopf mit Zwiebel, Kartoffeln und Brühe in einem Dutch-Oven gekocht, eine Keule wurde neben dem Feuer über 2 Stunden lang gegart und der Rücken wurde auf zwei Ästen direkt an der Glut durchgebraten. Frisches Reh und dann noch über dem Feuer zubereitet ist ein Erlebnis für sich, und zwar kein schlechtes.

Fast der gesamte Sonntag diente dem Abbau, um eine frühe Abreise zu ermöglichen. Das Mittagessen bestand aus Sushi, welches selbst gerollt und mit Sojasoße/Wasabi verspeist wurde.

Mit mehreren Gängen wurde das mitgebrachte Material quer durch den Wald zu den in der Nähe geparkten Autos geschleppt.

Damit endete der Bushcraft-Hike 2019.